04/09/2019

Hoffnungsträger Digitalisierung

Sie ist ein Signalgeber für die Entwicklung der Weltwirtschaft: die Luftfracht. Auf was die Zeichen stehen, diskutierten die Teilnehmer der vierten Air Cargo Conference in Frankfurt. Und nicht nur das: Die Experten aus Praxis und Wissenschaft zeigten, welche Chancen sich in der langfristigen Entwicklung ergeben. Hierzu müssen die Marktteilnehmer die Digitalisierung vorantreiben, Investitionen in die Infrastruktur einfordern und nachhaltig agieren. Mit dieser Agenda trafen die Veranstalter einen Nerv – was die Teilnehmerzahlen zeigten.

Frankfurt, 04. September 2019 --- Über 250 Teilnehmer waren in das House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen gekommen. Die Air Cargo Community Frankfurt hatte gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML), der Frankfurt University of Applied Sciences, Hessen Aviation und der Hochschule RheinMain zum zweitägigen Fachtreffen geladen.  „Für viele Experten und Praktiker ist der Meinungsaustausch auf unserer Konferenz fester Bestandteil des Terminkalenders“, betont Joachim von Winning, Geschäftsführer der Community. „Wir sind stolz, dass unser Veranstaltungskonzept mit dem lebendigen Austausch angenommen wird und viele hochkarätige Experten der Branche zusammenkommen“, ergänzt Veranstalter Harald Sieke von Fraunhofer (IML). Mit dem Besuch von Staatssekretär Patrick Burghardt vom Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung floss auch die landespolitische Dimension in die Veranstaltung ein. Wissenschaftler und Luftfrachtpraktiker arbeiten seit jeher an Projekten, um die Luftfracht innovativ weiterzuentwickeln. Auf Ebene der Community setzt sich dabei der Ansatz durch, dass Projektpartner nur gemeinsam Ideen aus dem „stillen Kämmerlein“ zur Marktreife bringen können. Der Austausch von Informationen und das Nachdenken über gemeinsame Initiativen sind dabei unerlässlich. Die Air Cargo Conference bot hierzu wieder einmal eine Plattform: mit Key-Notes, Fragerunden mit dem Publikum und lebendigen Gesprächen am Rande.

 

Die Branche sieht sich vor Herausforderungen

Handelskonflikte und die vielen Unklarheiten zum bevorstehenden Brexit belasten die weltweite Konjunktur. „Die Luftfrachtmengen sind Frühindikatoren für die internationale wirtschaftliche Entwicklung“, meint Harald Gloy, Vorstandsvorsitzender der Air Cargo Community. Zwar sind die langfristigen Prognosen weiterhin positiv. Die Luftfrachtmengen werden perspektivisch bis 2035 steigen. „Weltweit spürt unsere Branche aber, dass die Rahmenbedingungen sich verändern, unser Geschäft volatiler wird“, so Harald Gloy weiter. Die Preise für Luftfrachtleistungen werden sinken, gleichzeitig bringt der E-Commerce steigende Anforderungen an logistische Prozesse mit sich. Zudem werden sich neue Formen von Supply-Chains entwickeln. „Wir sind gefordert, Lösungen für diese Herausforderungen zu suchen“, verdeutlicht Joachim von Winning. „Viele Mitspieler am Markt kontrollieren die Wertschöpfungskette von der Bestellung über den Versand bis zur Auslieferung. Werden wir nicht innovativer, reißt unsere eigene Logistikkette“, so der Geschäftsführer der Air Cargo Community Frankfurt. Daher fordern die Luftfrachtmacher vehement das Vorantreiben der Digitalisierung, die Optimierung der Prozesse, Investitionen des Bundes in die Infrastruktur und ein gemeinsames Bewusstsein für nachhaltiges Agieren. „Gerade jetzt haben wir die Chance, mit unserer Expertise zum Treiber von Innovation zu werden“, unterstreicht Harald Sieke.

 

Anfänge in der Digitalisierung sind gemacht

Wissenschaftliche Forschungsprojekte zeigen, dass Digitalisierung funktioniert. Auf der Konferenz präsentierten daher auch viele Start-ups genauso wie am Markt etablierte Unternehmen und Forscher den Stand eigener Projekte – zum Beispiel das Rampensteuerungssystem in der Frankfurter Cargo City Süd (CCS), den Smart-Air Cargo-Trailer oder autonome Vorfeldverkehre. Digitalisierung ist für die beteiligten Unternehmen und Forschungsgruppen kein abstrakter Begriff mehr.

Die vielen Fragen aus dem Publikum und die Gespräche am Rande der Konferenz haben gezeigt: Es ist wichtig, die Digitalisierung konkret an Beispielen aus der Luftfrachtpraxis zu diskutieren und auf gemeinsame Lösungsansätze zu schauen. 

 

Die Veranstalter der Air Cargo Conference von links: Prof. Benjamin Bierwirth (Hochschule RheinMain), Joachim von Winning (Air Cargo Community Frankfurt), Dr. Harald Sieke (Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML), Thomas Braun (Hessen Aviation , Prof. Kai-Oliver Schocke (Frankfurt University of Applied Sciences)
 

Pressekontakt:

Mainblick – Agentur für Strategie und Kommunikation GmbH

David Heisig

Roßdorfer Str. 19a

60385 Frankfurt

Tel.: 0 69 / 48 98 12 90

E-Mail:

 

Über die Air Cargo Community Frankfurt e.V.

Die Air Cargo Community Frankfurt e.V. ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen und Verbänden mit dem Ziel, den Luftfrachtstandort Frankfurt zu fördern. Zu ihren 55 Mitgliedern gehören Vertreter aller Bereiche der Luftfracht-Prozesskette. Der Verein verfügt über verschiedene Kompetenzteams, die die gesamte Leistungspalette des Luftfrachtstandortes Frankfurt abbilden. Oberstes Ziel ist die Stärkung des Frankfurter Flughafens als Nummer 1 im europäischen Luftfrachtgeschäft und als führender Fracht-Hub. Der Standort Frankfurt mit heute fast 2,2 Millionen Tonnen Luftfracht (2017) und 14.000 im Cargo-Bereich beschäftigten Mitarbeitern/-innen soll auch in den kommenden Jahren signifikant wachsen und dabei einen noch größeren Anteil am weltweiten Frachtvolumen für sich gewinnen.